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09 Februar


01.02.2009  
Gestern habe ich die Wirkung des "PINK"-Plakats auf dem Bauernhof getestet. Die Farbe Pink wirkt am intensivsten im indirekten Licht. Wenn die Sonne direkt auf das Plakat fällt verblasst sie. Für die vielen Baustellen im Berlinale-Gelände ist das Plakat perfekt. Wie hoch wird die Strafe sein, wenn ich da Plakate klebe?
Heute Nacht hat es hier ca. 5 cm geschneit. PINK im Schnee muss ich auch ausprobieren. Ich bin ganz verliebt in das Plakat.

02.02.2009   Hannah Herzsprung ist von Dieter Kosslick in die Jury für den besten Erstlingsfilm geholt worden. Sie darf fünfzigtausend Euro vergeben. In der Pressemeldung dazu heiße ich schon wieder "Rudolph Thome". Vielleicht sollte ich mir nach meinem 70. Geburtstag einen Künstlernamen zulegen? Zum Beispiel: "Rudolph Thomé". Dann denkt jeder, der mich nicht kennt, ich sei ein Franzose.
Gerade komme ich von meinem letzten Waldspaziergang vor der Berlinale zurück, da klingelt das Telefon: ein Anruf aus Japan wegen "PINK". So hat alles auch bei "DER PHILOSOPH" angefangen. Morgen muss ich wohl wieder nach Berlin fahren. Ich male mir aus, wie es wäre, wenn ich hier bliebe.




03.02.2009  

Die in zwei Tagen erscheinende neue Filmzeitschrift "CARGO" hat meine "PINK"-Szenenausschnitte auf YouTube entdeckt. Komisch, darüber freue ich mich (obwohl der Autor am Ende seines Beitrags durchblicken lässt, dass er "PINK" wahrscheinlich nicht mögen wird).
Ich hatte für den 25 jährigen Geburtstag von epd-Film folgenden Text geschrieben, dessen Veröffentlichung aber abgelehnt wurde. Hier ist er:
"Vor 15 Jahren machte der „Tagesspiegel“ zur Berlinale eine Umfrage zur „deutschen Filmkrise. Was kann den deutschen Film noch retten“. Meine Antwort war:
„Jede Blütezeit des Kinos in einem europäischen Land wurde von der Kritik vorbereitet. Ich wünsche mir fünf junge enthusiastische Filmkritiker jedes Jahr, die auch endlich wieder einmal eine neue Filmzeitschrift gründen. Eine Filmzeitschrift, wo ich stolz wäre, wenn ein Foto meines neuen Films auf dem Titelblatt wäre.“
Im Februar, zur Berlinale, erscheint „Cargo“, eine neue gedruckte Filmzeitschrift. Im Internet existiert sie bereits. Darauf musste ich 15 Jahre warten.
„epd Film“ feiert seinen dreißigsten Geburtstag. Für eine Filmzeitschrift ist das ein Greisenalter. Es kann so weitergehen wie bisher. Aber aufregender wäre es, epd Film würde sich neu erfinden. Als ersten Schritt dazu schlage ich vor, das gesamte Heft mit allen Texten ins Internet zu stellen. Denn das Internet ist die Zukunft. Meine Web-Site übrigens existiert 2009 schon seit 11 Jahren."

04.02.2009   In dem Blog "Kleinblutrot" kriegt "PINK" eine Vorabempfehung zum Anschauen von Thorsten Funke.
Im CARGO-Blog gibt es inzwischen eine Diskussion über "PINK", ausgelöst durch einen Zuschauer, der "PINK" auf der Team-Premiere am 30. August 2008 im Berliner Delphi-Kino gesehen hat und dem der Film überhaupt nicht gefallen hat.
   
Das "PINK"-Plakat hängt seit heute im Kino Cinema Paris (wurde mir gerade vom Theaterleiter Jan Rost geemailt)
05.02.2009   Das Interview für das "PINK"-Presseheft kann jetzt heruntergeladen werden.


Ich treffe einen meiner Hauptdarsteller, Florian Panzner, im Akkreditierungsbüro. Anschließend kleben wir ein paar "PINK"-Plakate und hoffen, dass sie möglichst lange hängen.
06.02.2009   Meine Stimme war am Morgen noch ganz gut, dann wurde sie immer schlechter. Auf der ARD/Degeto-Party traf ich zuerst Rüdiger Vogler (seit 12 Jahren nicht gesehen), und dann Wolfgang Limmer, der Tonmeister von "DETEKTIVE" (seit 30 Jahren nicht gesehen). Er sieht immer noch so aus wie früher.

07.02.2009   Noch immer leicht verkatert von den Empfängen gestern bin ich bei der Buchvorstellung von "Scenario 3" (herausgegeben von Jochen Brunow) in der Deutschen Kinemathek und treffe dort Hanns Zischler, der vor ca. 100 Zuhörern in freier Rede auf souveräne, oft humorvolle Art zu den einzelnen Buchbeiträgen Anmerkungen vorträgt. Warum bloß hat ihn noch keine Filmschule als Professor engagiert!
Leider habe ich infolge des Katers meine kleine Kamera vergessen. Deshalb gibt's kein Foto. Er hat mir vor Zeugen versprochen, zum Thome-Buch im Schüren-Verlag einen Beitrag zu schreiben. Hanns Zischler hat als Darsteller in sechs Filmen von mir gespielt und kennt meine Arbeitsweise wahrscheinlich besser als alle anderen Schauspieler, mit denen ich zusammengearbeitet habe und kann das Wunder, das in meinen Filmen manchmal passiert, vielleicht am besten beschreiben.
Jaja, das schon seit langem im Moana-Tagebuch angekündigte Thome-Buch im Schüren-Verlag (herausgegeben von Ulrich Kriest) kommt tatsächlich in diesem Jahr heraus.
Jetzt sind es nur noch 279 Tage bis zu meinem 70. Geburtstag. In dieser Zeit will ich ein neues Drehbuch schreiben, den Film drehen und fertigstellen - alles so wie bisher live im Internet.
Bis zur "Welturaufführung" von "PINK" sind es jetzt nur noch 4 Tage. Das ist immerhin ein überschaubarer Zeitraum. Ich muss nur noch ein bisschen vorsichtig sein beim Hinuntergehen auf der Treppe und natürlich beim Autofahren. Viel Reden beim Q&A nach der Vorführung am kommenden Mittwoch werde ich nicht können, denn meine Stimme oszilliert zwischen stimmlos und erkältet ständig hin und her. Es wird leider von Tag zu Tag schlimmer.
08.02.2009   Auf dem Weg zum Filmmarkt im Gropius-Bau, wo das "PINK"-Plakat in elektronischer Form zu sehen ist, schaue ich mir schnell noch den roten Teppich am Cinema Paris an, damit ich weiß, was mich und meine vier Hauptdarsteller am Mittwochabend erwartet. Wir werden nicht mit einer, sondern mit vier Limousinen da vorgefahren.



Ich kriege gerade eine email von einer Schauspielerin, das Cinema Paris sei schon ausverkauft. Wer akkreditiert ist, denke ich, kriegt sicher noch Karten, aber auch da sollte man schnell sein!
09.02.2009   Meine Cutterin, Dörte Völz-Mamarella, schickt mir heute Nacht ein Foto von mir und meiner Tochter Joya Thome auf dem großen roten Teppich.
10.02.2009   Bei der Berlinale scheint es eine geheime Vorratskammer für "Berlinale-Kameras" zu geben. Nach Günter Rohrbach und Claude Chabrol jetzt auch Manoel de Oliveira. Alle drei sind mit Filmen in der Sektion Berlinale-Special vertreten. Manoel de Oliveira war fünfmal Gast im Forum, heißt es in der Pressemitteilung.
Ich will auch eine Berlinale-Kamera. Ich war auch fünfmal Gast im Forum und einmal sogar im Wettbewerb. Was muss ich dafür tun, lieber Dieter Kosslick? Noch 30 Jahre warten? Oder mit dem Auto gegen einen Baum fahren und dann posthum das tolle goldene Ding kriegen. Da kann ich mich dann nur vom Himmel herunter freuen (falls ich da überhaupt reingelassen werde).
   

Morgen um 12.00 Uhr ist die Pressevorstellung von "PINK" im CinemaxX Kino 9 (da kommt man nur mit Presseakkreditierung oder auf besondere Einladung durch den Weltvertrieb AKTIS International rein) und am Abend um 21.45 Uhr ist die Welturaufführung im Cinema Paris - anschließend ein kleiner Umtrunk im IV. Stock des Maison de France.
Für die Vorführung am Donnerstag im Babylon-Mitte um 23 Uhr gibt es noch Kaufkarten.
11.02.2009  

Heute ist "PINK"-Tag. Ich will mir alle drei Vorstellungen anschauen, um zu sehen wie das Publikum reagiert. Alle meine Filme funktionieren besser, wenn das Kino voll ist. Da sind dann immer ein paar Zuschauer dabei, die meine Art des Erzählens lustig finden und lachen und die anderen fangen dann auch an zu lachen. Am extremsten war das bei "ROTE SONNE" und bei "PINK" denke ich, wird es auch so sein. Vor einem Fernseh-Bildschirm oder einem Computer-Monitor funktionieren meine Filme nicht richtig, denn sie setzten die Mitarbeit eines Publikums voraus.
Im März will ich ein neues Drehbuch schreiben, und ich will wissen, ob ich so weitermachen kann wie bei "PINK". Da der Monat März in zwei Wochen beginnt, muss ich mir das antun. Ich kann nur hoffen, dass mich das "PINK"-Publikum nicht im Stich lässt und gar nicht lacht!!!
Der erste Lacher muss kommen, wenn Balthazar seine Wäsche aufhängt und dabei singt: "Du bist ein böses Mädchen…" Vielleicht verlasse ich da das Kino, wenn niemand lacht?

Die Pressevorführung lief gut. Das Kino war dreiviertel voll. Nur 4 oder 5 Journalisten sind rausgegangen. Es wurde auch gelacht. Beim Wäscheaufhängen allerdings nicht. Bin trotzdem sitzen geblieben. Und das Q & A nach dem Film war in keiner Weise unangenehm.
Das Babylon-Mitte ist morgen Nacht inzwischen auch ausverkauft.

Ich lese bei CARGO die ersten Worte (per SMS) eines Filmkritikers zu "PINK":
"nee, eher nicht, wenn "pink" von thome, der ein entspanntes und sanft absurdes schmuckstück ist, da nicht reindarf (75cp)"
Ekkehard Knörer, der Verfasser, bezieht sich mit dem "nee, eher nicht" vermutlich auf den Berlinale-Wettbewerb. Und was das "75cp" bedeutet habe ich jetzt auch herausgefunden. Es sind Cargopunkte. Das ist ein verdammt hoher Wert!

12.02.2009  

Es ist 3.30 Uhr morgens: Ich bin seit vierundzwanzig Stunden wach. Überall in und außer mir ist "PINK". Ich kann mich nur noch retten in Planungen für einen neuen Film. Aber "PINK" fängt erst jetzt an zu leben.
Nach zwei Vorführungen haben ihn schon jetzt ca. 500 Menschen gesehen und morgen kommen noch mal 400 dazu. Sehr viel mehr Menschen haben "DAS SICHTBARE UND DAS UNSICHTBARE" nicht gesehen. In Deutschland.
Mein Fazit heute: Der Weg, den ich gegangen bin, ist richtig. Ich muss so weitermachen und - natürlich in dieser Richtung noch weiter gehen. Wieviel weiter weiß ich noch nicht.
Heute vor dem Kinoeingang: meine vier Schauspieler und ich.

Und hier die ausfühliche PINK-Kritik aus "Perlentaucher":

Ganz und gar betörend: Rudolf Thomes "Pink" (Berlinale Special)

Der eine singt, die anderen nicht. Pink, die Punk-Dichterin, die zum Vortrag der Punk-Gedichte eine schwarze Perücke trägt, hat die Wahl. Drei Männer werben, in aller Bescheidenheit, um ihr Herz. Nach dem Vortrag stehen sie da, ihren Blumenstrauß in der Hand, und harren und hoffen, dass Pink sie erhört. Ich muss mich entscheiden, sagt sie beim Essen, ich war in der Kirche und bekam den Befehl. Einfach ist es nicht, also rechnet sie zusammen, was für den einen spricht und für die anderen nicht.

Der erste Mann ist ein Missgriff. Er hat Geld und ist viel unterwegs in der Welt. Also ist Pink allein zu Haus. Vergeht nicht viel Zeit und Pink schreibt in pink "Tschau" auf den Hängeschrank in der Küche. Das war's, der Film macht mit dieser ersten Ehe recht kurzen Prozess und hängt den Mann in seinem Büro über den Dächern Berlins an den Strick. Er wird noch schnell beerdigt am Wasser, dann ist er vergessen. Kein Drama, Schwamm drüber; man merkt gleich: dieser Film hat einen für Thome wirklich ungewöhnlichen Ton, gelegentlich böse und immer charmant und er ist sich nirgends zu lang aufzuhalten gestimmt und der Rhythmus, der stimmt durchgehend auch.

Es kommt der zweite Mann dran. Für ihn nimmt sich der Film schon mehr Zeit. Nach der Hochzeit soll er Pink schwören, dass er sich nicht umbringt, falls und wenn sie ihn irgendwann einmal verlässt. Sie macht einen Ausflug mit ihm in die Staaten. Sie fahren mit dem Auto zwischen Palmen, die Kamera fährt hinterher, offensichtlich auf einem Auto, so dass das Bild, was sehr schön ist, mitvibriert. Radhe Schiff ist da, die man aus Thomes "Sonnengöttin" kennt. Sie ist Schriftstellerin und heißt Silver und am Strand vor der Villa am Meer sitzt Pink mit dem Laptop und schreibt ihre Punk-Gedichte. (Von denen hören und sehen wir nicht allzu viel und das ist ziemlich sicher auch gut so.) Thome filmt das leichthin. Er zeigt Szenen, die nicht sonderlich bedeutungsvoll tun, dann macht er einen Schnitt und es kommt wieder eine Szene, die nicht sonderlich bedeutungsvoll tut. Ungewöhnlich für Thome ist, dass dazwischen auch nichts gesprochen wird, das besonders bedeutungsvoll tut. Es ist und klingt vielmehr alles sehr leicht. Wozu auch die Musik viel beiträgt, die sich den Bildern nur anschmiegt. "Pink" ist, das merkt man bald, wirklich ein wundersamer Film.

Der zweite Mann treibt es mit Prostituierten und verschafft Pink so den Tripper. Mit vorgehaltener Waffe schmeißt sie ihn raus. Weiter erzähle ich nicht, denn es macht den ungeheuren Charme von "Pink" aus, dass meist nicht das Erwartbare geschieht. Nicht, weil die Geschichte auf Teufel komm raus Kapriolen schlägt. Der Film ist vielmehr ein Märchen, das immer nur mit und dann weitergeht. Und dann und dann. Er funktioniert auch nur deshalb, weil Thome seinen Film so ganz und gar Hannah Herzsprung anvertraut und dies blinde Vertrauen zahlt sich tausendfach aus. Pink ist, bei Lichte besehen, ein problematischer Charakter und sie war einmal, das lässt sich nicht leugnen, nicht viel mehr als eine Thomesche Kopfgeburt. Am Ende aber wird Hannah Herzsprung als Kindfrau mit Poesie und Kanone ganze Arbeit geleistet haben und ihre Pink steht eindrucksvoll da. Obwohl sie über Leichen geht, schlechte Gedichte schreibt, oft schrecklich naiv ist - und die Männer sind, mal ganz ehrlich, alle drei nicht die Offenbarung.

Darum versucht es Pink zwischendrin auch einmal mit einer Frau. Die ist Psychotherapeutin und spezialisiert auf Liebeskummer, Burn-Out, Weltschmerz und etwas Viertes. (Hab ich vergessen.) Pink geht zur Therapie, die ist erfolgreich oder jedenfalls klappt das mit der Übertragung. Sie küssen sich, sie lieben sich, bis Pink dann am Frühstückstisch sagt, im Bett hätte sie doch lieber einen Mann.

"Pink" - eine Komödie, wenn Thome je eine gedreht hat - hält lang seinen Märchenton und tut unverfroren und gleichbleibend heiter unmögliche Dinge. Vieles ist gar nicht sehr lustig, aber auch das ist ja ganz wie im Märchen. Alles endet dann im Idyll. Schwer zu sagen, ob Pink das Paradies, in dem sie landet, verdient hat. (Das Paradies sieht übrigens dem Bauernhof, auf dem Thome selbst lebt, verteufelt ähnlich. Jedenfalls soweit man das von seinem Internet-Tagebuch her beurteilen kann.) Und das Ende wäre in jedem anderen Fall genau das, was Diedrich Diederichsen bei Ozons "Ricky" so treffend "zauberhaft reaktionär" genannt hat. Nur dass die kommende Kleinfamilie hier ein Glück ist, das man den Figuren sehr gönnt. Und zwar, weil Thomes Komödie alle Regeln, die sonst gelten, einfach aufhebt. "Pink" ist, wie man längst gemerkt hat, ein ganz und gar betörender Film.
Ekkehard Knörer

Und noch eine Online-Kritik:

Berlinale-Empfehlung: Pink von Thome.
Ich schaffe es gerade zeitlicher nicht, ausführlicher zu werden. Aber empfehlen will ich ihn doch: Pink, den neuen Film von Rudolf Thome. Auf seiner Website hatte sich Thome noch Hoffnungen gemacht, mit Pink im Wettbewerb um einen Bären zu ringen; die Verantwortlichen, und man muss sie öffentlich geißeln für sowas, schoben Thome in die dubioseste und gesichtsloseste aller Sektionen ab, ins "Berlinale Special", das so ein bisschen die Funktion eines "ach, und übrigens" erfüllt: "Ach, und übrigens, das müssten wir eigentlich ja auch noch zeigen, nur sind die eigentlichen Slots schon voll."

Was hat solcher Platz jenseits allen Prestiges zur Folge? Eine der leersten Pressevorführungen des gesamten Festivals, was wehtut angesichts zum Bersten gefüllter Pressevorführungen von so weißgott schnurzegalen Petitessen wie gestern Frears' Chéri, in dem schon eine grotesk zurechtgeknödelte Kathy Bates ausreicht, damit's allüberal "hinreißend" oder "charmant" bramabarsiert.

Die paar wenigen, die aber da waren, bei Thome, und die Sinn haben für die, ja, leicht märchenhafte Welt dieses, nun wirklich, hinreißenden Films, die Lust hatten, auf die vielen kleinen und großen Ideen, die schönen Aussparungen, das hübsche Spiel zwischen Überraschung und Vorhersehbarkeit, die dann noch Thome im Anschluss erfahren durften, all die haben, ich will mich ja nicht zu weit aus dem Fenster beugen, vielleicht doch den schönsten Film des gesamten bisherigen Festivals gesehen.

Morgen abend läuft der Film nochmal im Babylon. Ob's noch Karten gibt, weiß ich zwar nicht. Das Online-Kontingent zwar ist schon erschöpft; aber versuchen Sie Ihr Glück doch wenigstens noch an der Kasse.

Auf seiner Website hat Thome ausführlich den Entstehungsprozess von Pink protokolliert. Es wird sich wohl als lohnenswert herausstellen, Thomes Quasi-Blog - beim Q & A sagt er noch, jetzt haben ja alle diese Blogs, er schreibe schon seit 10 Jahren ins Internet - in nächster Zeit genauer zu verfolgen: Ab März wird Thome sein nächstes Projekt in Angriff nehmen, Ideen dafür habe er noch keine, seine Projekte beginne er beim Schreiben grundsätzlich ganz bei Null, sagt er noch. Und verspricht, im Netz ausführlich sein Vorankommen zu protokollieren. Zu hoffen bleibt abschließend, dass ihm das Notizbuch, das er hierfür aus seiner auf allen möglichen Filmfestivals zusammengekauften Sammlung wählt, auch diesmal das richtige Stichwort liefert. [Und ginge es nach mir, ich hätte, nach Pink, den nächsten Thome-Film ja lieber schon gleich gestern als morgen auf der Leinwand.]
Thomas Groh

Gegen Mittag erhalte ich eine email von einer alten Freundin, die "PINK" gestern abend im Cinema Paris gesehen hat:
"ich gratuliere dir zu Deinem Film. Er ist in seiner Kompromisslosigkeit wirklich beeindruckend. Es kommt mir vor, wie wenn Du Dich an überhaupt keine Konzepte - inhaltlicher oder formaler Art - mehr hältst. Und das so radikal, dass es mir gefällt. Es läßt mich denken an die völlige Freiheit der alten Zen-Meister, die radikal das machen, was der Moment ihnen eingibt und ohne Zögern alles wagen (inklusive der Empörung ihrer Schüler oder der "Welt" über ihr Verhalten). Da sie der Wahrheit, ihrer Wahrheit, verpflichtet sind, tritt jede andere Verpflichtung egal welcher Art in den Hintergrund."

13.02.2009  

Heute ist Freitag, der dreizehnte. "PINK" lief im Babylon-Mitte. Das Kino war voll. Die Projektion war irgendwie flau. Der Ton war besser als gestern im Cinema Paris. Wieder wurde viel gelacht. Ich habe die erste Frage des Moderators, warum der Film "PINK" heißt, erklärt. Dann wollte eine Amerikanerin aus Kalifornien unbedingt etwas sagen. Es gab Unruhe ganz hinten im Saal. Sie sagte in etwa: die Berlinale ist ein renommiertes internationales Festival. Wie kann es sich trauen, einen derartig schlechten Film in sein Programm aufzunehmen. Eine zweite Kalifornierin hat sie dann auch noch in dieser Einschätzung des Films unterstützt. Beide waren extrem aggressiv. Ich gestehe, ich war von diesem Angriff überrascht, ahne aber so allmählich wie radikal anders "PINK" ist als andere Filme. Später, beim Nachhausefahren, fällt mir dann ein, wie die Premieren früherer Filme in diesem Kino ausgegangen sind. Liegt es am Ort, dass da so eine Aggressivität aufkommt?


"PINK" bei der ARD-Blue Hour.

Ich habe mir auch heute wieder wie gestern alle Berliner Zeitungen und die großen deutschen Tageszeitungen gekauft, "PINK" kommt in der gedruckten Presse nicht vor. Nicht mal ein einziger Verriss. Ein solches Ausmaß an Nichtbeachtung habe ich in den 45 Jahren, in denen ich Filme mache, noch nicht erlebt. Das kann nicht nur an Dieter Kosslick liegen, der "PINK" in die Sektion Berlinale-Special gelegt hat, liegen. Aber ein bisschen auch. Ich trage trotzdem heute seinen Berlinale-Schal für VIP's, weil er warm ist und mich vor einer Erkältung schützt (denn jetzt bin ich ganz besonders empfindlich für Angriffe von Viren und Bakterien und auch sonst).
Mir fällt noch etwas ein, gestern Nacht nach der Vorführung im Babylon-Kino, kam ein Zuschauer zu mir und sagte, dass er alle meine letzten Filme gesehen und geliebt habe - aber "PINK" nicht. "PINK" sei eine Satire.
Was für ein Missverständnis! "PINK" ist ironisch. Eine Ironie wie in Goethes "Wahlverwandtschaften" oder in den Romanen von Fontane. Ironie ist eine merkwürdige Haltung des Erzählers einer Geschichte, eine seltsame Mischung aus Nähe zu den dargestellten Personen und Distanz.
Ich habe früher nach ein paar Wochen des Drehens zu Hannelore Elsner gesagt: weißt du, dass du mich spielst. Das gilt auch für die Filmfigur Pink. Ich bin Pink. Wie sollte ich mich selbst satirisch darstellen! Ich denke, ich habe das Glück, dass ich mich selbst mit all den Merkwürdigkeiten, die ich mit mir durch's Leben schleppe, auch aus der Perspektive eines interessierten Beobachters von einem anderen Planeten sehen kann. Als Regisseur des Films "PINK" liebe ich Hannah Herzsprung, umgebe sie mit einem zärtlichen Licht und erlebe beim Drehen die kleinsten, kaum merkbaren Reaktionen die sie beim Spielen ihrer Rolle zeigt. Wie soll das Satire sein!
Ich habe dem Zuschauer von gestern Nacht gesagt, dass er sich "PINK" nochmal anschauen soll. Beim zweiten Sehen, könne er vielleicht wahrnehmen, dass er sich beim ersten Sehen getäuscht hat, dass er auf Grund der alten Filme eine Erwartungshaltung hatte, die der neue Film für ihn zunächst nicht eingelöst hat.
Ich verändere mich mit jedem Film. Das, was ich mache, muss ja auch für mich neu sein. Wenn ich mich wiederholte, wäre das für mich langweilig. Ich bin so lebendig wie ein Ameisenhaufen. Alle Teile meines Körpers - dazu zähle ich auch das Gehirn - sind in Bewegung. Auch die Tagesschau am Abend (um auf eine Frage bei der Pressevorstellung zurückzukommen) ist wichtig und schön.
Noch eine Bemerkung zur Kritik von Ekkehard Knörer im "Perlentaucher": die Gedichte, die Pink im Film "PINK" schreibt, sollte er nicht so leicht abtun. Pink schreibt keine Gedichte wie Hölderlin, auch nicht wie Georg Trakl und auch nicht wie Rilke. Aber das was sie schreibt und dreimal auch vor Publikum vorträgt, verrät wie der Zusammenhang ist von dem, was sie im Leben erlebt oder ihr passiert, mit dem, was sie veröffentlicht. Bei ihrem letzten Gedicht "Heute ist Vollmond, Und ich heule den Mond an…" schreibt sie, dass sie ein Kind kriegt. Bei der vorletzten Szene des Films fehlt dieser Satz. Das Kindkriegen war für sie privat. Das hat sie weggelassen. Zwischen Autor und seinem Leben gibt es tausend Verbindungen (auch das kann man in "PINK" sehen), aber das Veröffentlichte ist nie privat, ist nie identisch mit dem Leben des Autors.

14.02.2009  

Mir bleibt fast die Luft weg, als ich diese Besprechung von "PINK" im Internet heute morgen entdecke:
"Eine sehr unrühmliche Ausnahme gab es allerdings auch zu betrachten: In "Pink" lässt der Regisseur Rudolf Thome seine Titelheldin, eine "wilde Punk-Poetin" (Dialogzitat) die Wahl zwischen ihren drei glühendsten Verehrern treffen, indem sie deren Eigenschaften und Vorteile mit einer Zehnerskala bewertet und die Ergebnisse addiert.
Der Gewinner wird geheiratet. Nach 82 Minuten und zwei Trennungen ist Pink dann bei der Erkenntnis angekommen, dass die richtige Wahl natürlich der Herr mit den wenigsten Punkten gewesen wäre. Dazwischen quält sich der Zuschauer durch einen unsagbar blöden Film, der es trotz seiner Kürze noch schafft, kostbare Minuten an komplett sinnfreie Szenen zu verschwenden, und von vorne bis hinten nicht funktioniert. Warum diese drei Herren überhaupt so unsterblich in Pink verliebt sind, versteht man zu keinem Zeitpunkt. Offenbar versetzt die Dichtkunst dieser jungen Dame ihre Leser in eine entsprechende Ekstase, zumindest lässt ihre Psycho-Therapeutin nach der Lektüre von Pinks Werken gleich in der zweiten Sitzung jede Professionalität sausen und küsst ihre Patientin. Dumm nur, dass sich die wenigen Textfragmente der "Punk-Poetin", die man im Film zu hören bekommt, ungefähr auf dem Niveau eines Lyrik-Workshops für Teenager bewegen. Die angeblich so faszinierende Titelheldin erscheint - trotz des bemühten Spiels von Hannah Herzsprung - von Anfang an wie eine verwöhnte, selbstverliebte Göre, die sich die meiste Zeit aufführt wie ein aufmerksamkeitsgeiles Arschlochkind. Thome bleibt mit seiner Auffassung, dass Pink eine interessante Figur ist, jedenfalls alleine. Ein schlichtweg peinlicher Auswuchs der alteingesessenen Reste des deutschen "Autorenfilms"."
Patrick Wellinski, Filmscene.de

Endlich wieder eine richtig gute Nachricht. Der Viennale-Chef Hans Hurch hat "PINK" am Mittwoch in der Pressevorstellung um 12 Uhr gesehen. Ihm gefällt "PINK" sehr. Auf sein Urteil gebe ich sehr, sehr viel, denn er war bei zwei Filmen Regieassistent bei Jean-Marie Straub. Heute hat er "PINK" zur diesjährigen Viennale (22. Oktober - 4. November) eingeladen. Ich tanze vor Freude in meiner Wohnung herum.

15.02.2009   Ich habe mich heute morgen zwei Stunden damit herumgeplagt, diese italienische Kritik mit Hilfe von zwei mir vorliegenden Übersetzungen in einen guten deutschen Text zu verwandeln. Ein hoffnungsloses Unterfangen. Die deutsche und die italienische Sprache funktionieren zu verschieden. Ich kam mir vor wie auf Ureparapara, wo ich mit den Bewohnern manchmal bis zu drei Stunden die genaue Bedeutung eines einzigen Worts herauszukriegen versucht habe. Mit irgendeiner Übersetzung ist mir nicht geholfen. Die deutsche Version müsste sprachlich so präzise und auf dem gleichen Niveau wie der Originaltext sein.

"Pink è una giovane poetessa di grande successo. Si esibisce per tutta la Germania recitando le sue maliziose poesie d’amore ed i suoi libri vendono migliaia di copie. Oltretutto riscuote anche successo in campo sentimentale: contemporaneamente fidanzata con tre ragazzi, ognuno dei quali cosciente dell’esistenza degli altri due e desideroso di sposarla, la giovane scrittrice decide finalmente di fare il grande passo e di scegliere il migliore dei tre da portare all’altare. Nell’assurdità dello sviluppo delle vicende, in cui vediamo la poetessa prendere la sua decisione con un calcolo matematico e lasciare i suoi uomini puntandogli addosso una pistola, Pink si sposerà con tutti e tre i fidanzati e si renderà conto, alla fine, al contrario di quanto scrive nelle sue poesie, che l’amore non è qualcosa di razionale bensì un sentimento da ricercare nel profondo del suo cuore.
Tre matrimoni, tre stagioni. Il film del poliedrico regista tedesco Rudolph Thome, presentato nella sezione Berlinale Special, appare diviso in un prologo, tre differenti capitoli ed un breve epilogo. Il prologo presenta gli improbabili personaggi ; il primo ed il secondo capitolo sono basati sulla fisicità e sull’esteriorità ed in essi assistiamo al racconto dei due matrimoni iniziali ; il terzo è invece il capitolo della fase idillica ed interiorizzante, ultima tappa dell’evoluzione della presa di coscienza della protagonista ; il breve epilogo finale ci mostra invece la consapevolezza raggiunta di aver trovato il senso della propria vita.
Soffusa da un umorismo sempre pronto a manifestarsi in situazioni inverosimili, l’opera di Thome fa forza su una sceneggiatura compatta ed originale, che rende le diverse parti del racconto un blocco unico, e sulla cangiante tonalità dei colori. Grazie soprattutto all’ottimo lavoro del direttore della fotografia Ute Freund, l’atmosfera policromatica del film cambia di sfumatura in sfumatura di pari passo con l’evoluzione del personaggio principale. Sin dall’inizio del film, è infatti l’ambiente circostante a Pink a palesare il reale stato d’animo della protagonista, altrimenti difficilmente intellegibile dai suoi atteggiamenti.
Mantenendosi costantemente su un clima da commedia, che ricorda molto la delicatezza di un film francese, il film tratta con leggerezza anche le situazioni drammatiche e si fa apprezzare per l’ottimismo che porta con sé e che viene sprigionato sempre più con l’avanzare del racconto. Fresco e piacevole, ricco di continue sorprese, Pink è una favola moderna di una ragazza alla disperata ricerca d’amore vero."
Antonio Spera in Close-up.it
16.02.2009  

Gestern habe ich mir "Effie Briest" angeschaut: Ich schwöre, dass ich nie wieder in meinen Filmen eine Liebes-Szene drehen werde.
Und dann, wieder ein Horror-Text:
"Manoel de Oliveiras "Singularidades" war immerhin mit zwei anderen Filmen verwandt. Mit Rudolf Thomes "Pink" teilte er das Interesse von Regisseuren zwischen 60 und 101 an dem Liebesleben junger Mädchen und die Tendenz, diese als Insekten zu präparieren. Gemeinsam ist beiden auch die Neigung zum Ton von Fabel und Märchen ("Es war einmal ein Mädchen, das hatte drei Liebhaber?"), die große Distanz zur zeitgenössischen Kultur (Was bitte ist eine "Punk-Dichterin"? Was bitte hat of all people Hannah Herzsprung mit Punk zu tun?), die Fähigkeit zu guten Mikro-Jokes (das beim Küssen angewinkelte Bein bei Oliveira, die SMS-Entstehungen bei Thome) und das Setzen der Schlusspointe, indem man die Hauptperson einfach von allen denkbaren Handlungsmöglichkeiten in einer gegebenen Situation die mit Abstand dämlichste wählen lässt (Zurückweisung der Geliebten, weil sie eine Kleptomanin ist, Eheglück mit dem trotteligsten Trottel, der je auf einer Leinwand zu sehen war).."
Diedrich Diederichsen, TAZ
Okay also jetzt gehöre ich zur Kategorie der Regisseure zwischen 60 und 101.

Ich kühle meine Wunden. Dann schaue ich auf die Webseiten von Libération und den Cahiers du Cinéma - in der leisen Hoffnung dass Google vielleicht kein Französisch kann - wieder nichts gefunden. Die Cahiers haben immerhin über Oliveira geredet. Mich haben diese neuen Cahierskritiker einfach vergessen. Dabei haben die schon über meinen ersten Kurzfilm "DIE VERSÖHNUNG" geschrieben.

17.02.2009   Diese email von Ekkehard Knörer, der die erste Kritik im "Perlentaucher" geschrieben und "PINK" 75 CARGO-Punkte gegeben hat, hat mich gerade erreicht. Ich muss sie hier veröffentlichen.

"Lieber Rudolf Thome,

ich wollte Sie nur kurz hinweisen auf eine freundliche Kritik zu "Pink", die sich auf jeden Fall mindestens die Zeit nimmt, darüber nachzudenken, was für ein Film das ist: http://www.ifc.com/film/thedaily/2009/02/berlinale-pink.php

Vielleicht freut es Sie zu hören, dass David Hudsons Blog in den USA immens einflussreich ist und von so gut wie allen, die sich in Amerika (und weit darüber hinaus) professionell fürs Kino interessieren, gelesen wird. Ich persönlich freue mich sehr, dass er den Film so groß herausstreicht und muss ja nicht nochmal sagen, wie toll ich ihn finde. Ich sage es aber gerne nochmal.

Was Ihren Einwand dagegen betrifft, dass ich die Gedichte abtue. Ich verstehe und akzeptiere ihn, so weit er reicht. Das Problem für mich war dabei, dass das die einzigen Stellen im Film waren, an denen es mich aus der ganz eigenen Welt, die er etabliert, rausreißt. Ich denke da immer nur: Warum sollte sie mit so naiven Gedichten einen solchen Publikumserfolg haben - und zwar bei einem offenbar eher hippen Publikum? Zu Pink passen die Gedichte durchaus, es ist nicht einmal so, dass ich sie als solche gar nicht mag. Aber es macht bei den Auftritten vor Publikum jedesmal leise "ratsch" für mich und ich glaube dem Film dann kurz nicht. Das geht aber vorbei.

Ich habe, als ich aus dem Kino kam, zu Thomas Groh gesagt: "Ich bin ganz verliebt in den Film." Das war ich und bin ich noch immer - und ich wünsche Ihnen alles erdenklich Gute damit!

Mit sehr herzlichen Grüßen,
Ekkehard Knörer"

18.02.2009   Simone Weigelt, Standfotografin bei "PINK", hat mir noch eine Foto von der "Welturaufführung" im Cinema Paris gemailt:
19.02.2009   Meine Tochter Joya hat mich gebeten, diese Einladung zur Premiere ihres ersten Kurzfilms ins Internet zu stellen. Alle, die das Moana-Tagebuch lesen, dürfen kommen - auch Filmkritiker.

20.02.2009   >

Hier ein Text, in Form eines Briefs, zu "PINK" von Livia Theuer, die mit mir zusammen das Drehbuch für den "verstorbenen" Italien-Film im August 2008 überarbeitert hat. Dazu eine Anmerkung: Sie beginnt ihren Text mit einer Erklärung des Wortes "Skandal", denn das hat ein Freund von ihr als erstes gesagt, als sie beide "PINK" im Cinema Paris gesehen hatten.
Download als pdf-Dokument "Pink ist wie ein Gedicht".

   
Beim Spaziergang im Wald heute entdecke ich plötzlich eine durch den Schnee ziehende Kuhherde. Es ist wie eine Fata Morgana.
22.02.2009   Der Text von Livia Theuer "Pink ist wie ein Gedicht" wird in der Mai-Ausgabe der Filmzeitschrift "Shomingeki" abgedruckt.

   
Es schneit hier jede Nacht. Der Raum, in dem ich schreiben werde, ist aufgeräumt und geputzt. Wenn ich nichts tue, fängt mein Gehirn an zu suchen, aber ich schmettere jeden Gedanken an den neuen Film sofort wieder ab. Ich muss hier heute weg. Der Ort ist elektrisch geladen.
23.02.2009  
Meine Tochter Joya verwandelt ihren ersten Film "DIESMAL IST ES ANDERS" kurz vor ihrer Premiere am Sonntag an meinem Profischnittplatz in eine professionelle HD-DVD. Sonst war der Tag in Berlin für mich eher mäßig aufregend.
Dieter Kosslick bedankt sich in einer Email für "PINK", freut sich über das Echo bei Publikum und Presse und wechselt innerhalb seiner Email zwischen Duzen (dreimal) und Siezen (zweimal) hin und her. Will er endlich mein Freund werden? Oder schwankt er noch?
24.02.2009   Als alle 3 DVD's fertig gebrannt sind und wir noch ein bisschen so rumsitzen, fragt mich meine Tochter, ob ihr Film mein neues Drehbuch beeinflussen wird.
25.02.2009   Serpil Turhan besucht mich. Wir sprechen über den möglichen Ablauf des Films, dessen Drehbuch noch nicht geschrieben ist.
Dann kriege ich eine schlechte Nachricht per Telefon, die ich nicht erwartet habe. Sie bedeutet, dass ich mich noch mehr anstrengen muss beim Drehbuchschreiben. Aber das tue ich sowieso.
Dann am Abend kommt eine Email von Kinowelt: in der neuen Ausgabe des "Filmdienst" ist ein 4-seitiger Artikel (ein Scan als pdf-Dokument) über die ZEITREISEN-DVD-Box erschienen.. Morgen gehe ich mir die Zeitschrift kaufen, und dann gibt es auch hier den Text zu lesen.
26.02.2009  

Es gab noch eine gute Nachricht gestern. Für das MIFF-Festival in Mailand ist "PINK" in drei Kategorien für den Leonardo's Horse Award nominiert:

* Directing – Rudolf Thome
* Acting Performance Female – Hannah Herzsprung
* Best Editing – Dörte Völz-Mammarella

Gestern habe ich's versprochen. Hier ist der Text von Michael Girke zur "ZEITREISEN_TRILOGIE" downloadbar.

27.02.2009   "Mit Höchstwerten bis 11 Grad klopft am Sonntag der Vorfrühling an die Tür", steht im Wetterbericht des Tagesspiegel. Wenn es so bleibt, wäre das ein perfektes Timing, denn mit der Kraft des Frühlings ein Drehbuch zu schreiben, könnte schön und aufregend werden.

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